Schwarzspecht - Black Woodpecker Dryocopus martius (Familie Spechte)
Da der Marburger Raum durch viele alte Mischwälder geprägt ist, können wir dem Schwarzspecht bei uns in fast allen größeren Waldstücken begegnen. Unüberhörbare Kennzeichen seiner Anwesenheit sind der mächtige Trommelwirbel, der auf trockenen abgestorbenen Stämmen ausgeführt wird und der ebenfalls sehr lautstarke Ruf. Dieser ist nur zur Balzzeit im März/April zu hören. Danach verhält er sich unauffällig und nur geübte Augen können den Schwarzspecht von Rabenkrähe oder Dohle unterscheiden, wenn er durch den Wald fliegt. Die Spuren seiner Nahrungssuche sind augenfällig, z.B. in zerhackten Stämmen oder den charakteristischen ovalen Löchern, durch die er an verborgene Insektennester herankommt. Die Bruthöhlen mit ebenfalls ovalen Löchern werden in ca. 8 m Höhe in alte Buchenstämme mit freiem Anflug gehauen. Aufgegebene Höhlen werden auch von anderen Tieren genutzt, z.B. der “Wald”-Dohle. Stürme, wie zuletzt Kyrell haben auf den Lahnbergen großen Schaden angerichtet und viele Schwarzspechtbehausungen vernichtet. Der Schwarzspecht ist ganzjährig bei uns vertreten. Wer den Schwarzspecht beobachten möchte, sollte sich früh im Jahr in eines unserer größeren Waldgebiete, etwa auf die Lahnberge oder den Marburger Rücken begeben, wenn die Bäume noch unbelaubt sind. Die sehr lauten und häufigen “Kliööh”-Rufe sowie der mächtige Trommelwirbel führen direkt in das Revier, das allerdings sehr groß sein kann. Zentraler Treffpunkt der Schwarzspechte ist der Trommelbaum, den man wahrscheinlich am leichtesten ausfindig machen kann. Die Höhlen selber sind oft nicht leicht zu entdecken und längst nicht jede ist auch von einem Schwarzspecht besetzt.
Weitere Spechte: Buntspecht, Grauspecht, Grünspecht, Kleinspecht, Mittelspecht, Wendehals
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